Das Kinohighlight des Monats November war wohl der siebte Teil von Harry Potter - oder das, was uns schon gegönnt wird, da das Ganze ja geteilt in die Kinos kommt. Weil ich den unbenasten Voldemort nun doch endlich zu Grunde gehen sehen wollte, watschelte ich nur zwei Tage nachdem der Streifen angelaufen war, mit einer Begleitperson, die mir, wenn der Bösewicht auftauchte, das Patschehändchen halten sollte, ins Kino. Da wir beide schon große Mädchen sind, hatten wir die irrsinnig clevere Idee, die Karten schon vorher übers Internet zu kaufen, da das Kino sicher voll sein würde.Der Film sollte, laut cinestar.de, um 17.45 Uhr beginnen. Das stand auch auf dem Ausdruck, mit dem wir zu dem Kartenabreißkerl gegangen sind. Der scannte den Barcode ein, machte im Chor mit dem Gerät "Biep" und händigte uns unsere Karten aus. Vor Vorfreude ganz hibbelig schlenderten wir mit unseren sieben, zuvor beim Powershopping ergatterten H&M-Tüten zum Kinosaal, um festzustellen, dass der Film schon lief. Und zwar der Hauptfilm, nicht die Werbung. Der Vorspann war aber gerade erst vorbei, und darum beeilten wir uns, zu unseren Plätzen zu kommen. Wir hatten recht behalten, das Kino war proppevoll. Im Dunkeln, während die Todesser Konferenz abhielten, schlichen wir zu Reihe 7 und drängelten uns hinein. Wir drängelten und drängelten, wurden beschimpft und böse angezischt und standen dann plötzlich auf der anderen Seite. Alle Plätze waren besetzt. Suuuper! Von nicht gerade netten Stimmen begleitet, rannten wir nochmal durchs Bild, um zum Biep-Mann zu gehen und nachzufragen, was das sollte. Der sagte uns, dass die Zeit wohl vor ein paar Tagen nochmal geändert worden sei. Außerdem waren unsere Karten wohl doppelt verkauft worden, da der Onlineverkauf manchmal ein paar klitzekleine Fehler hatte. Klasse. Wir bekamen das Geld für die Karten zurück, aber was wir extra bezahlt hatten, um sie übers Intenet kaufen zu können, konnten sie uns nicht wiedergeben. Meine Aussage, das das aber doch eine ganze achtzehntel Jeans wäre, fand der Biep-Typ offenbar zum Brüllen komisch - obwohl es eigentlich kein Witz war. In meiner Welt macht man keine Scherze über Jeans. Auch dass ich meinem miesen Karma die Schuld in die Schuhe schob, fand Biep-Typ witzig. Zum Glück musste er wieder zurück zum Kartenabreißen, um mit seinem Barcode-Lesegerät um die Wette zu biepen.
Und uns blieb nichts anderes übrig, als erst was essen zu gehen und dann noch eine Runde den Thaliaverkäufer zu stalken. Immerhin sah der besser aus als Daniel Radcliffe...
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